Die Auseinandersetzung mit den verschiedenartigen Gegenständen unserer alltäglichen Lebenswelt steht im Zentrum der künstlerischen Arbeit von Susanne Britz. Hierbei interessiert die Künstlerin nicht der isolierte Gegenstand sondern die Verbindung einzelner Gegenstände zu zeichenhaften Stillleben und komplexen raumgreifenden Installationen, in der der einzelne Gegenstand im Aufgehen und Austariert-werden mit anderen Gegenständen eine Umwertung erfährt.
Für die Integration des Gegenstandes in ein komplexes Sinngefüge arbeitet Britz mit den ihn charakterisierenden Eigenschaften, wie Stofflichkeit, Form- und Farbgebung, Gebrauchscharakter, Symbolen und sprachlichen Bildern. Häufig werden die an den Gegenstand gestellten Erwartungen nicht erfüllt, der Gegenstand wird unüblich verwendet und so in eine Rätselhaftigkeit überführt.
Dabei erinnern die gegenständlichen Arrangements an disparate Kreisläufe mit formelhaftem Charakter. Auf diese Weise transformiert Britz unsere von Gegenständen überformte Lebenswelt in eine häufig bizarre und surreale Versuchsanordnung. Diese irritiert und wirft Fragen auf, so dass das philosophische Staunen hier eine Bühne erhält.
Neben den raumgreifenden Installationen entstehen auch Fotografien von Arrangements, die Britz digital überarbeitet und am Computer zeichnerisch weiter führt. Hierbei wird die Dreidimensionalität der Installation in die Fläche überführt, das Analoge ins Digitale, die Skulptur ins Bild und vice versa. Auf diese Weise durchläuft die künstlerische Arbeit verschiedene Zustandsformen, deren Verschleifungen Teile der Bildsprache von Britz werden und deren einzelne Komponenten – wie beispielsweise Drucke, Assemblagen, Objekte, Installationen und Skizzenbücher – zumeist in eine Gesamtinstallation überführt werden. Bei dieser bleibt das Prozesshafte sichtbar und einzelne Komponenten des transformativen Prozesses werden miteinander verschränkt und fordern so den Betrachtenden heraus, in der dargebotenen Multiperspektivik eine eigene Lesart zu entwickeln.
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