








NULLVERSUCH, 2015
Located at
Kunstverein Ahlen
Königstraße 7
59227 Ahlen
Installation, 2011 – 2015
mit digitalen Pigmentprints,
Alltagsgegenständen,
Werkzeugen,
farbigen geometrischen Schaltplanelementen
& 2 Experimentiertagebüchern
Maße variabel
Zwei Experimentiertagebücher, in denen das mehrwöchige Experiment im Rahmen eines Stipendiums 2011 im Künstlerdorf Schöppingen entwickelt und dokumentiert wurde, bilden den Ausgangspunkt der auf den konkreten Ausstellungsraum bezogenen Installation.
Der Titel der Installation Nullversuch – im eigentlichen Sinne ein Referenzversuch zur Eichung einer Messapparatur – verweist mehrdeutig auf das Vorbild naturwissenschaftlichen Experimentierens.
Der berühmte Versuch von der Brechung des Lichts wird zum Bezugspunkt für dieses künstlerische Experiment, das zugleich auch eine Reflexion des Wesens des Fotografierens darstellt. Denn sowohl das naturwissenschaftliche Experiment als auch die Fotografie sind ihrem Wesen nach Konstrukte und bedingt durch die Visualität der jeweiligen Zeit. Da auch die fotografische Fixierung des Bildes über einen Lichtstrahl erfolgt, wird ein Zusammenhang zwischen dem künstlerischen und dem naturwissenschaftlichen Experiment hergestellt. Hierbei durchläuft das Experiment verschiedene Stadien: das Stadium der Versuchsgenese, das performative Stadium, das Stadium der Aufzeichnung und der Auswertung. Der Versuch wird intuitiv weiter entwickelt. Als dessen Bestätigung dienen Bildmaterialien des realen Versuchs, so dass sich Wirklichkeitsebenen wie Aktion und Reflektion, Vision und Geschichte, Alltags- und artifizielle Laborwelt, Spiel und Mechanismus, Formelsprache und Skizze miteinander verschränken und wechselseitige Bedingtheiten sichtbar werden.
Der Raum, in dem das Experiment stattfindet, verändert dieses. Das Fotografieren des Versuchs wird Teil des Versuchs und führt zu dessen Verselbständigung. Transportbehältnisse, Werkzeuge vom Aufbau und Alltagsgegenstände der Künstlerin werden integraler Bestandteil der Installation und verweisen auf die weltliche Eingebundenheit sowie die Entbundenheit wissenschaftlicher Methodik. Hierbei wird sichtbar, dass naturwissenschaftliche Forschung von Beginn an auf einer Paradoxie fußt.
Die Installation als Modul passt sich dem jeweiligen Ausstellungsraum und seinen Bedingungen an.
Nullversuch, Experimentiertagebücher, 2011
Skizzenhefte mit digitalen Ausdrucken und Beschriftungen,
Ausdrucke, Fineliner, Kugelschreiber und Bleistift auf Papier
