Grüne Pumpe, 2025
Installation mit einem Wäscheständer, Strandmatte, Fliegenschirm, Kleiderbügel, Köder,
Flasche, Reinigungsbürsten, Maßband, Federn, Birkenrinde, Lichterkette, Ast, Spielzeug,
Schilfrohr, Baumpilzen, Plastiktüte, Kescher, Fellbommeln, Fallschirmspielzeug, Wäscheleine,
Wolle, Textil, Expander, Teppichklopfer, Spielfigur, Plastikvogel an transparentem Hängeseil
Dimensions
320 x 260 x 280 cm
Located at
Kunstraum Braugasse
Braugasse 1
02977 Hoyerswerda
Exhibition
Zweigstelle
8. 11 2025 – 11. 01 2026
curated by
Michael Kruscha
Photographed by
Susanne Britz
Im Zusammenspiel von skurrilen Interieur und anderer Alltagssurrealitäten entsteht eine eigentümliche Spannung die sich weder ganz der Logik noch vollständig der Fantasie verschreibt. Vielmehr wird das Dazwischen zum eigentlichen Thema – das Zwischenreich von Kontrolle und Kontrollverlust, von Ordnung und spielerischer Entgrenzung. Die Bildräume scheinen gleichsam Versuchsanordnungen des Denkens zu sein, in denen das Alltägliche unter Laborbedingungen betrachtet und zugleich poetisch aufgeladen wird.
Für ihre Installation Grüne Pumpe verwendet die Künstlerin Gegenstände und Fundstücke, die überwiegend industriell gefertigt und ursprünglich für kunstferne Lebenswelten bestimmt sind. Ihre Vorlagen sind teilweise sehr bunt, es gibt schreiende Kunstobjekte sowie gewöhnliche Farbigkeit – wie das Gelb einer Strandmatte, das Blau einer Kuchenabschirmung, Kleiderbügel, Umhängetasche, Köder, Wäscheständer, eine Flasche mit Reinigungsbürste, Birkenrinde, Schilfpflanze, alles was auf einen Ausflug am Tagebausee hindeuten könnte – die Plastikblume am Fenster ist ein gelungener Zusatz. Sie erhält durch die von Britz geschaffenen Verbindungen der Objekte zueinander eine unerwartete Intensität. Durch spielerische Eingriffe kodiert die Künstlerin diese Dinge neu; sie verwandeln sich in Performance-Subjekte, die miteinander in Dialog treten. Profane Gegenstände – etwa der Wäscheständer, der eigens für diese Installation „eingesammelt“ wird, oder das Kabelhafte, das sonst hinter den Kulissen oder im Atelier verborgen bleibt – betreten hier die Bühne der Kunst. Sie bilden neuartige Formationen, surreale Versuchsanordnungen, wie Britz sie selbst bezeichnet.
Michael Kruscha, Eröffnungsrede Zweigstelle, 2025 (Auszug)









